Der Friedhof

Durch den starken Zuzug von Uhrmacherfamilien aus dem Jura brauchte Biel einen neuen Friedhof.

Am Anfang war der Friedhof, zuerst befand sich dieser im Altstadt-Ring, bevor er ausserhalb der Stadtmauern, in der Quellgasse, wo heute das Hauptgebäude der Ingenieurschule steht, seinen Standort fand.

Doch wurde er dort zu klein, so dass die Gräber von 1871 an, auf den Tanzmatten angelegt wurden. Biel’s Bevölkerung hat sich seit der Einführung der Uhrenindustrie durch den Zuzug zahlreicher Uhrenmacherfamilien aus dem Jura rasch vermehrt.

Zählte die Stadt ohne die Aussengemeinden Bözingen und Vingelz im Jahre 1850 noch 3462 Einwohner, so stieg deren Zahl bis 1860 auf 5973 und bis 1870 auf 8113. An eine Erweiterung war bei dem unabsehbaren Zuzug weiterer Familien nicht zu denken, weshalb sich die Erwerbung eines neuen Areals ausserhalb der Stadt aufdrängte.

Am 13.Juni 1870 hiess die Gemeindeversammlung einen Kredit gut zum Ankauf eines Grundstückes auf den sogenannten Tanzmatten im Osten der Stadt, südlich an den Kanal anstossend und sich bis zur Wasserteilung erstreckend. Neben einem bestehenden Spezialfonds mussten 34'000 Franken, für den Landerwerb und die Erstellung der Anlage bewilligt werden und ausserdem 9‘500 Fr. für ein Wohngebäude für den Friedhofgärtner und die Leichenhalle.

Erste Bestattungen; waren die 6 in Biel verstorbenen Soldaten der Bourbaki – Armee, die mit einem Gedenkstein geehrt wurden.

 bourbaki gedenkgrabstein

Gedenkstein Friedhof Madretsch

Die eigentliche feierliche Eröffnung des Friedhofes auf den Tanzmatten erfolgte im Verlaufe des Sommers 1871, nachdem das von Architekt Häusler – Bloesch, dem Schwiegersohn des Dr. C.A.Bloesch entworfene Gärtnerhaus mit der Leichenhalle erstellt war. Häusler war als praktizierender Architekt in Genf tätig gewesen und wurde an die damals neu kreierte Stelle eines Stadtbaumeisters nach Biel gewählt.

Gegen das Ende des letzten Jahrhunderts sah sich die Stadt neuerdings veranlasst, die Frage einer neuen Friedhofanlage zu prüfen. Vorerst glaubte man, durch den Erwerb einiger anstossenden kleinen Parzellen den Bedürfnissen Genüge geleistet zu haben, wurde dadurch doch Platz für weitere 400 Gräber gesichert, aber die anhaltende Zunahme der Bevölkerung und die Ausdehnung der Bautätigkeit auf das umliegende Gebiet machte die Erwerbung eines neuen Friedhofareals unumgänglich. Die Platzfrage war allerdings nicht angetan, eine rasche Lösung herbeizuführen.

Anfangs des Jahres 1898 beschloss der Gemeinderat die Erwerbung eines Terrains auf dem Mettfeld zwischen dem Krähenberg und der Eisenbahnlinie nach Mett, also beidseitig der Landstrasse. Gegen dieses Projekt erhoben die Gemeinden Madretsch und Mett Einsprache, und als der Regierungsrat diese guthiess, wandte sich Biel an den Bundesrat, der sich jedoch nicht veranlasst sah, auf die Beschwerde Biels einzutreten.

Als ein neues Projekt vorgelegt wurde, das die Erstellung des Friedhofes am Westende des Madretschwaldes und östlich der Eisenbahnlinie Biel Bern mit 1449 Stimmen für diesen Vorschlag, während die Verlegung des Friedhofes auf das Gebiet der Gemeinde Mett mit 796 unterlag.

1901 wurde der Friedhof an dieser Stelle im Stadtpark, bereits wieder aufgelöst und gleichzeitig mit dem Bau des Krematoriums nach Madretsch verlegt (oberhalb der Stadtgärtnerei).

Am 31.Oktober 1903 wurde der Friedhof auf den Tanzmatten für immer geschlossen, nachdem bereits am 16.Oktober die erste Bestattung auf dem Friedhof in Madretsch erfolgt war.